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Bundeslagebild Cybercrime 2024 – anhaltende Bedrohungslage

Lesezeit: 5 Minuten

Schäden durch Angriffe auf die IT-Sicherheit steigen

Anfang Juni 2025 veröffentlichte das Bundesministerium des Innern eine Pressemitteilung über das sogenannte Bundeslagebild Cybercrime 2024 und nennt dabei zahlreiche Ermittlungserfolge bei anhaltend hoher Bedrohungslage.

Die Auswertung zeigt, wo bereits erste Schritte erfolgreich waren, aber auch, welche Schäden Cyberangriffe für Deutschland, insbesondere für Unternehmen und Organisationen verursachen. Die Daten basieren auf den Auswertungen des Jahres 2024.

Hohes Schadendpotential durch Cyberangriffe

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden für das Jahr 2024 allein 131.391 in Deutschland verübte Cybercrime-Fälle ausgewiesen. Weitere 201.877 Straftaten sind laut Statistik sog. Auslandstaten. Das bedeutet diese wurden aus dem Ausland oder einem unbekannten Ort aus verübt.

Cyberangriffe, so geht aus der Pressemitteilung hervor, sind dabei ein enormes Schadenspotential und sind eine Bedrohung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Alexander Dobrint, Bundesinnenminister, geht darin auch darauf ein, dass es eine zunehmende Ausweitung geopolitischer Konflikte im digitalen Raum gebe und die hybride Bedrohung in Deutschland erkennbar angestiegen sei.

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Täglich zwei bis drei schwere Ransomware-Angriffe

Der BKA-Präsident Holger Münch gibt an, dass der Polizei in Deutschland täglich zwei bis drei schwere Ransomware-Angriffe angezeigt würden und geht dabei auch darauf ein, dass diese Angriffe Existenzen bedrohen könnten.

„Mit unseren international koordinierten Maßnahmen haben wir auch im vergangenen Jahr wieder gezeigt, dass wir nicht nachlassen und der gesteigerten Bedrohungslage effektive polizeiliche Maßnahmen entgegensetzen. Dabei haben wir den kriminellen Akteuren nicht nur ihre technischen Infrastrukturen und Finanzmittel entzogen, sondern auch Misstrauen in der Underground Economy geschürt. Diese Strategie werden wir auch in Zukunft fortsetzen und unsere Aktivitäten angesichts der bestehenden Bedrohungslage weiter ausbauen.“ (Holger Münch, BKA-Präsident Quelle: Bundesministerium des Innern)

Im Jahr 2024, so besagt der Bericht weiter, war die Bedrohungslage hoch und geprägt von hacktivistischen DDos-Kampagnen und einer Vielzahl von schweren Ransomware-Angriffen. Teilweise hatten diese auch weitreichende Auswirkungen auf IT-Lieferketten.

Bei einem DDOS-Angriff (Distributed Denial of Service) wird ein Ziel, z.B. eine Homepage mit einer Flut von Anfragen überschwemmt. Daraus resultiert dann, dass Nutzer diese nicht mehr erreichen können. Hacktivisten versuchen diese Technik zu nutzen, um politische oder soziale Botschaften zu verbreiten um bestimmte Ziele zu stören oder ihnen zu schaden. Das passiert oft aus ideologischen Gründen.

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Ransomware laut Bundeslagebild prägende Bedrohung im Cyberraum

Die Ransomware gehört zur Schadsoftware (Malware), welche einen Zugriff auf Daten oder Systeme einschränkt oder sogar ganz blockiert. In der Regel fordern die Angreifer dann ein Lösegeld, damit die Systeme oder Daten wieder freigegeben werden und die Daten entschlüsselt werden. Wer nicht ausreichend vorsorgt, z.B. durch Sicherheitseinstellungen und regelmäßige Sicherheitskopien, kann im Zweifel die Systeme nicht wieder vollständig herstellen. Millionenschäden können entstehen, die sogar Existenzen bedrohen.

Laut Bundeslagebild bleibt die prägende Bedrohung die Ransomware. Im Jahr 2024 haben bundesweit 950 Unternehmen und Institutionen entsprechende Angriffe bei der Polizei gemeldet. Durch die hohe Gefahr und die möglichen hohen Schäden, die durch diese Angriffe verursacht werden können, stehen gerade sie laut Bericht im Fokus der Cyberbekämpfungsstrategie.

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Ermittlungserfolge bei gleichbleibender Bedrohungslage

Auch 2024 ist demnach eine steigende Bedrohungslage zu verzeichnen gewesen, welcher aber intensive Ermittlungen und strafprozessuale Maßnahmen entgegengesetzt wurden, darunter mehrere Festnahmen und die Abschaltung verschiedener krimineller Plattformen, heißt es in dem Bericht weiter.

Durch unterschiedliche polizeiliche Maßnahmen sei es zu einem Rückgang der Ransomware-Angriffe gekommen und es habe deutlich weniger Lösegeldzahlungen im Jahr 2024 gegeben.

Presseberichten zu folge habe es laut einer Erhebung des Verbandes Bitcom einen verursachten Schaden in Höhe von 178,9 Milliarden Euro im Jahr 2024 gegeben. Das ist ein Plus von 30 Milliarden Euro zum Vorjahr. Die Schäden, die Cyberangriffe verursachen bleiben also enorm.

Auch Messenger-Dienste als potentielles Ziel

Messenger-Dienste seien dem Bericht zu Folge auch häufiger und zunehmend ein Vertriebskanal für Cyberangriffe. Dies geschieht hauptsächlich über sogenannte „Cybercrime-as-a-Service-Angebote“. Die Messenger-Dienste ersetzen dabei den Zugang für kriminelle Dienstleistungen, die vorher noch über das Darknet oder ähnlichem angeboten bzw. bezogen wurden.

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Cyberkriminalität weiterhin eine reale Bedrohung

Auch wenn Maßnahmen angekündigt wurde, wie Cyberkriminalität durch Sicherheitsbehörden weiter eingedämmt werden sollen, beispielsweise auch durch erweiterte Befugnisse, sollten sich Unternehmen gegen mögliche Angriffe umfangreich vorbereiten.

Der Bericht zeigt, dass die Cyberkriminalität weiter steigt, ebenso die Schäden. Auch die Bedrohungslage bleibt weiter hoch. Wer also verpasst entsprechende Maßnahmen zu implementieren, für den können hohe Schäden entstehen, die sogar existenzbedrohend werden können.

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Dieser Artikel dient zur allgemeinen Erstinformation, ersetzt keine fachliche und individuelle Beratung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihre IT-Lösung Schwachstellen hat, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.

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